Das Conni Meme Debakel

Das Conni Meme Debakel

Heutzutage ist es einfach, bei dem großen Angebot an Meme-Generatoren und KI-Bildgeneratoren Memes zu allen möglichen Vorlagen zu erstellen. Und wenn, wie im Fall der Kinderbuchfigur Conni, die Vorlage berühmt ist, kann es vorkommen, dass die Memes nicht nur lustig sind. Deswegen droht der Rechte-Inhaber an Conni rechtliche Schritte an. Die ganzen Hintergründe zum Conni Meme Debakel erfährst du hier.

 

Wer ist Conni?

Conni heißt mit vollem Namen Cornelia Klawitter und ist – wie man auf Wikipedia nachlesen kann – die Protagonistin dreier Kinder- und Jugendbuch-Reihen aus dem Carlsen Verlag. Unter dem Namen Conni ist sie seit 1992 bekannt. Damals erschien ihr erstes Abenteuer „Conni kommt in den Kindergarten“ als Pixi-Buch. Mittlerweile gibt es über 100 Geschichten, die meistens als Pixi-Bücher veröffentlicht wurden. Einige Geschichten sind echte Bestseller, sowohl bei den Bilder- als auch bei den Kinderbüchern. So haben es zwei Kinderbücher sogar an die Spitze der Verkaufscharts geschafft: „Conni und der verschwundene Hund“ (2004) und „Conni rettet Oma“ (2005). Der Erfolg führte dazu, dass der Verlag die Hauptfigur wachsen ließ. Es gibt Conni-Bücher für Kleinkinder ab zwei Jahren, Grundschulkinder ab sieben Jahren, für Kinder ab 10 und auch für Teenager, wo Conni mittlerweile 15 Jahre alt ist.

 

Warum gibt es so viele Conni Memes?

Die einfachen und schablonenartigen Titel der Bücher, die häufig mit Phrasen wie „Conni macht …“ oder „Conni lernt …“ beginnen, waren eine Steilvorlage für Meme-Creator. Das fing schon in den 2010er Jahren an, steigerte sich in den 2020ern und erreichte seinen Höhepunkt Mitte dieses Jahres, als die sozialen Medien in Deutschland mit lustigen Conni Memes geflutet wurden.

 

Warum spricht man vom Conni Meme Debakel?

Der Carlsen Verlag fand das alles gar nicht lustig und verschickte Abmahnungen. Kommunikativ musste der Verlag allerdings nachlegen und laut Heise mehrfach geraderücken, in welchen Fällen gegen die Conni Memes vorgegangen wird. Dabei führte der Verlag folgende Punkte ins Feld:

  • Für den Umgang mit urheberrechtlich geschützten Inhalten gelten klare Regeln. Für kein einziges Conni-Meme hat der Verlag Genehmigungen und Freigaben erteilt.
  • Nicht alle Conni-Meme-Creator werden verklagt.
  • Menschenverachtende, rassistische, gewaltverherrlichende und pornografische Verwendungen sollen aus dem Internet gelöscht werden.
  • Kommerzielle Nutzungen werden nicht akzeptiert.
  • Der Carlsen Verlag achtet das Recht auf Satire und künstlerische Freiheit. Deshalb werden Ersteller von „harmlosen und humorvollen“ Conni Memes auch nicht belangt. Sie sind zum einen rechtlich gar nicht zu beanstanden und zum anderen freut sich der Verlag, dass Conni und entsprechende Conni Memes so beliebt sind.
  • Der Verlag weist auf seine Verantwortung gegenüber Urheberinnen und Urhebern hin, deren Rechte er schützen muss. Die Entwicklungsmöglichkeiten generativer KI müssten kritisch verfolgt werden.

 

Was ist dran am Conni Meme Debakel?

Die größte Plattform für Conni Memes ist der Instagram Account connimeme mit knapp 300.000 Followern. Dort werden täglich mehrere KI-generierte Conni Memes gepostet. Die Memes sind nach unserer Einschätzung größtenteils harmlos, haben in Einzelfällen aber das Potenzial, eine bestimmte Klientel zu triggern. Dafür muss man sich die Mühe machen, auch mal in die Kommentare hineinzuschauen (Beispiel: Veganer Memes)

Eine Besonderheit der Conni Memes ist, dass sie tagesaktuell sind und auf aktuelle Geschehnisse Bezug nehmen (Beispiele: die Coldplay KissCam oder der Wels vom Brombachsee).

Quelle: instagram.com

Im Großen und Ganzen werden auf der connimeme Plattform Conni Memes präsentiert, deren Humor manchmal zwar etwas derber ist, der aber selten grenzüberschreitend ist. Viele Memes erinnern an klassische Genres wie z.B. Uni- oder Schul Memes oder greifen andere Hypes auf, wie beispielsweise den Labubu-Wahn.

Quelle: instagram.com

 

Quelle: instagram.com


Gratwanderung zwischen künstlerischer Freiheit und Urheberrecht 

Auf die Darstellung der von Carlsen beanstandeten Memes, die gewaltverherrlichend oder pornografisch sein sollen, verzichten wir an dieser Stelle. Auch bei Baba Memes finden wir das grundsätzlich nicht gut, wobei die Grenzziehung manchmal sehr schwerfällt, besonders bei comicartigen Darstellungen, wo Überspitzung ja ohnehin zum Konzept gehört. Und manchmal ist ja besonders die Schadenfreude die reinste Freude. Jedenfalls wird uns das Thema KI-generierter Memes und der Konflikt mit dem Urheberrecht noch weiter beschäftigen. Wir werden bei Baba Memes auf jeden Fall am Ball bleiben, nicht nur bezogen auf das Conni Meme Debakel.

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